Darum hört für uns Tierschutz nicht an der Grenze auf.
Der Auslandtierschutz wird immer mehr zum Thema in unserer Gesellschaft; leider sehr oft im negativen Sinn. Das Elend der Hunde in ganz Europa wird von vielen, unseriösen Menschen und „Vereinen“ ausgenutzt, um damit noch Geld zu verdienen. Illegale Welpentransporte und Billighunde aus Vermehrungsstationen bringen dem Auslandtierschutz einen sehr schlechten Ruf ein. Die seriösen Vereine kämpfen also an zwei Fronten. Sie versuchen, die Situation der Hunde im Ausland zu verbessern und müssen hier noch gegen Vorurteile, die oft aus Unwissenheit entstehen, ankämpfen. Aus diesem Grund möchten wir hier einige Fakten aufzeigen, die unwiderlegbar für den Blick über die Grenzen sprechen. Kein Mensch, der Tiere wirklich liebt, kann davor die Augen verschliessen.
Die wichtigste Tatsache ist, dass man mit seriösem Tierschutz KEIN GELD VERDIENEN KANN! Im Gegenteil, ohne Spenden kann ein solcher Verein überhaupt nicht bestehen, weil die Kosten für die Rettung von Hunden zu hoch sind, wenn alles korrekt vorbereitet und abgewickelt wird.
Tötungsstationen und Canili
Tötungsstationen und Canili sind leider kein Mythos, sondern fast in ganz Europa traurige Realität. Je nach Land funktionieren die Systeme unterschiedlich. In Italien zum Beispiel, sind es keine Tötungsstationen, sondern sogenannte Canili. Ein Canile wird privat geführt und angeschlossene Gemeinden bezahlen pro Tag einen Betrag für jeden Hund, der in diesem Canile einsitzt. Das heisst, die Betreiber sind daran interessiert, so viele Hunde als möglich, für so wenig Kosten als möglich, zu halten. Die Hunde werden knapp am Leben gehalten, damit das Geld immer weiterfliesst. In Italien gibt es viele grosse Schäferhundezuchten. Einige von den Züchtern betreiben gleichzeitig noch ein Canile. Alle Schäferhunde, die nicht zur Zucht gebraucht werden können, werden ins Canile verschoben und vegetieren ihr Leben lang dahin. Der Züchter bekommt für jeden Tag des Leidens sein Geld. Es ist sehr schwer Hunde aus Canilis rauszubekommen. Die Betreiber haben kein Interesse daran, die Tiere zu vermitteln, weil sie ja ihre Geldquelle sind. Tierschützer zeigen immer wieder solche Canilebetreiber an, leider oft ohne Erfolg. Jeder verdient irgendwo Geld damit, auf Kosten der Tiere. Kleine Fortschritte gibt es aber und viele Menschen in Italien wollen diese Tierquälereien nicht mehr hinnehmen.
In den anderen europäischen Ländern funktioniert es anders. Da werden die Tötungsstationen von umliegenden Gemeinden dafür bezahlt, dass sie Hunde einfangen und töten.
In Spanien heissen die Tötungsstationen Perreras. Es gibt unzählige davon im ganzen Land. Einige wenige sind bestrebt, mit Tierschutzvereinen zusammenzuarbeiten, um die Hunde vermitteln zu können. Aber die Mehrheit kümmert sich nicht im Geringsten um die Tiere, sondern tötet sie schnell, damit wieder Platz für Nachschub vorhanden ist. Hier gibt es die Problematik der Strassenhunde, wie es z. B. in Rumänien der Fall ist, nicht. Meistens werden die Hunde, viele Rassenhunde, direkt von ihren Besitzern in der Perrera abgegeben oder ausgesetzt und dann von Hundefängern dahin gebracht. Da es auch in Spanien viele grosse Schäferhundezuchten gibt, landen auch da alle Hunde mit kleinen Schönheitsfehlern oder ausgediente Zuchthündinnen in den Tötungen.
Die Art der Tötung variiert von Land zu Land sowie von Tötungsstation zu Tötungsstation. Selten werden die Hunde in Narkose gelegt und dann mit T61 euthanasiert. Meistens werden die Hunde ohne Narkose mit T61 getötet, weil das Narkosemittel zu teuer ist. Dieses Mittel darf in Deutschland nicht ohne vorherige Narkose eingesetzt werden, aus folgenden Gründen:
T61 ist ein Tötungsmittel, das von Tierärzten dazu benutzt wird z. B.
Heimtiere oder Pferde einzuschläfern. Allerdings tötet T61 sehr qualvoll, da
es durch das enthaltene Lähmungsmittel Mebenzonium die Atmung lähmt und das
Tier langsam ersticken lässt, was einen qualvollen Tod bedeutet und sich bei
falscher Verabreichung über Stunden hinziehen kann. Das Lähmungsmittel
Mebenzonium soll dem verabreichenden Tierarzt offenbar eine Narkose
vortäuschen, die jedoch nicht vorhanden ist. Außerdem ist T61 eine ziemlich
aggressive Chemikalie, die dabei schwere Schäden im Körper des Tieres
verursacht, da T61 immer noch das in der EU seit 2009 verbotene explosive und
ätzende N,N-Dimethylformamid enthält. Die Tiere erleben diese Qualen bei
vollem Bewusstsein mit, wobei das in T61 enthaltene Embutramid, ein
Abkömmling von gamma-Hydroxybuttersäure, als Entakterogen bezeichnet wird,
in der in T61 enthaltenen geringen Dosierung also noch extrem
gefühlssteigernd wirkt.
Deshalb ist es absolut tierschutzwidrig, T61 ohne vorherige Narkose zu verabreichen. Was manche Tierärzte, vor allem im Ausland, aus Kostengründen aber immer noch machen. Aber selbst mit vorhergehender Narkose können die Tiere einen qualvollen Tod sterben, wenn diese unzureichend dosiert ist, was für den verabreichenden Tierarzt wegen der lähmenden Wirkung von Mebenzonium nicht bemerkbar wäre.
Wir hören oft von unseren Freunden in Spanien, dass am Tag der Tötungen die Schreie der Hunde weitherum gehört wurden.
In Osteuropa werden auch noch Hunde vergast oder mit Knüppeln erschlagen. In ganz schlimmen Tötungsstationen lässt man die Hunde auch einfach hungern bis sie sich irgendwann gegenseitig töten und auffressen.
Es wird wahllos und nach völlig unlogischen Gesichtspunkten getötet. Gesunde oder reservierte Hunde werden getötet, kranke am Leben gelassen. Gesunde und kranke Hunde werden zusammengepfercht, oft auch mit Welpen zusammen. Diese haben fast keine Ueberlebenschancen bei dem hohen Infektionsdruck und sterben qualvoll an den unterschiedlichsten Krankheiten.
Die Tötungsstationen in ganz Europa sind hoffnungslos überfüllt, weil Tiere als gefühllose Ware angesehen werden, die man nach Belieben entsorgen, aussetzen, quälen und töten kann.
Das ist die traurige Realität in Europa…….
Richtige und seriöse Hilfe
„Man kann nicht allen helfen“
Wer kennt diesen Spruch nicht? Natürlich stimmt das aber man kann vielen Hunden helfen und viele Menschen dazu animieren zu sehen, zu erkennen und mitzuhelfen. Die gute und seriöse Vermittlung und anschliessende Betreuung unserer Hunde ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit. Auch hier muss man wieder ganz klar unterscheiden zwischen seriösen und unseriösen Vereinen. Ein guter Verein kümmert sich ein Leben lang um „seine“ Hunde und ist immer da als Ansprechpartner für die neuen Familien seiner Schützlinge.
Gute Hilfe muss aber auch an der Basis, also im Land selber, anfangen. Wir arbeiten mit spanischen Vereinen zusammen und unterstützen diese so gut wir können. Die Ansätze sind sehr vielfältig und brauchen vor allem Zeit bis sie ankommen. Die wichtigsten Punkte sind Information und Aufklärung, auch hier bei uns. Je mehr Menschen über die schlimmen Zustände Bescheid wissen, desto mehr Einfluss kann man nehmen. Kastrationsaktionen, Schulbesuche, Informationsstände, das alles sind sinnvolle Aktionen die wir in Zukunft mehr unterstützen und ausbauen möchten.
Auch in der Schweiz sind wir aktiv da für Deutsche Schäferhunde in Not. Wir arbeiten mit Veterinärämtern zusammen und auch Privatpersonen oder Vereine wenden sich an uns mit der Bitte um Hilfe oder Fragen.
Unsere Liebe gilt den Hunden, egal in welchem Land sie geboren wurden. Sie alle sind Erdenbürger und haben das gleiche Recht auf ein anständiges Leben. Und genau dafür kämpfen wir, Tag für Tag, immer die Hoffnung vor Augen, dass sich die Situation für die Tiere eines Tages bessern wird und der Mensch ein Einsehen hat.