Name |
Gaia |
Geschlecht |
weiblich |
Alter |
ca. 4 Jahre |
Herkunft |
Tierheim Spanien |
Gaia haben wir das erste Mal gesehen, als wir im Sommer 2013 einen Hilferuf von einem spanischen Tierheim bekamen, dem die Schliessung und somit die Tötung aller Hunde drohte.
Wir haben gewusst, dass sie wohl eine Zuchthündin gewesen war, die einen Unfall erlitten hatte und deshalb „nicht mehr zu gebrauchen“ war. Bei dem Unfall hatte sie einen schweren Bruch des rechten Vorderbeines erlitten und deshalb hinkt sie. Ausserdem fehlt Gaia das halbe Schwänzchen.
Schon bevor Gaia in die Schweiz reisen durfte, hatten wir Interessenten gefunden für sie und mit denen hatten wir abgemacht, gemeinsam das Bein von Gaia operieren zu lassen, damit sie wieder normal gehen kann. Aber die Diagnose des Schweizer Tierarztes nach dem Röntgen war niederschmetternd. Gaia hat schlimme Arthrose und HD in den hinteren Gelenken, deshalb ist eine Operation des vorderen Beines unmöglich. Es stand schon im Raum die süsse Maus einzuschläfern….
So „landete“ Gaia wieder bei mir. Wir brachten es nicht übers Herz diesen lebenslustigen Hund einfach einzuschläfern, ohne es wenigstens versucht zu haben.
Seit drei Monaten lebt Gaia nun bei mir und meinen beiden anderen Hunden. Sie bekommt Schmerzmittel und wir gehen gemeinsam jede Woche zur Wassertherapie, um ihre Muskulatur aufzubauen. Das macht ihr riesigen Spass und tut ihr gut. Man kann die Verbesserungen deutlich sehen. Gaia ist ein aufgestellter und freundlicher Hund mit einem unbändigen Lebenswillen.
So geniesst sie jeden Tag in vollen Zügen.
Anja Straumann, Aktuarin CH
Letzter Weg
10. November 2014
Meine liebe Gaia ist heute über die Regenbogenbrücke gegangen.
Wir wussten, dass ihr Leben bei mir nicht lange dauern würde. Zu Beginn hofften wir auf ein paar schöne Wochen. Aus diesen Wochen sind Monate geworden und jetzt ist Gaia über ein Jahr bei mir gewesen und hatte ihr Leben noch in vollen Zügen genossen.
Aber jetzt ist der Zeitpunkt gekommen wo die Schmerzen zu gross waren und ich sie, schweren Herzens, gehen lassen musste. Du bist in Frieden eingeschlafen.
Gaia, ich werde dich nie vergessen du verrücktes Huhn. Du wirst in meinem Herzen bleiben, für immer.
Irka wird dich hinter der Regenbogenbrücke erwarten und gut auf dich aufpassen. Mit ihr wirst du über die endlosen Wiesen toben.....
Gute Reise meine liebe Gaia.
Addendum zu Gaia's Geschichte:
Am Tag nachdem ich Gaia gehen lassen musste, hat sich die Frau bei mir gemeldet die Gaia gerettet hatte. Gaia ist von ihr aufgenommen worden in ihrem Waldtierheim in Girona. Einige Dinge aus Gaias Vergangenheit haben wir gewusst aber einiges lag auch im Dunkeln. Jetzt weiss ich mehr und möchte euch diese traurige Geschichte erzählen. Sie steht stellvertretend für die Schicksale unzähliger Hunde aber ich durfte ein Teil ihrer Geschichte sein. Es ist etwas anderes diese schlimmen Dinge zu lesen, zu hören, auf Fotos zu sehen oder ein solches Geschöpf auf einem Stück seines Lebensweges zu begleiten.
Gaia war bei einem Vermehrer in Spanien und ihr Zweck war es, Welpen zu gebären. Sie war aber dafür anscheinend nicht mehr geeignet und hatte somit keine Lebensberechtigung mehr. Dieser Vermehrer wollte sie töten, erschlagen mit einem Stock. Daher rührte auch ihr gebrochenes Vorderbein. Die Tierschützer vor Ort konnten Gaia retten und haben sie dann ins Waldtierheim gebracht. Dieser Vermehrer schlägt seine Hunde, quält sie und missbraucht sie als Gebärmaschinen. Viele Hunde haben es geschafft ins Waldtierheim zu kommen aber die meisten Hunde sind nicht mehr vermittelbar weil sie traumatisiert sind und nur noch von Angst beherrscht werden. Im Waldtierheim werden sie in Ruhe gelassen und dürfen ihren Lebensabend noch in Frieden verbringen.
Gaia hatte extreme Angst vor Männern und jetzt verstehe ich auch warum. Zu mir hatte sie von Anfang an Vertrauen gefasst und ich habe sie niemals mit ihrer Angst alleine gelassen. Es ist für mich ein ganz besonderes Geschenk, dass Gaia mir ihr Vertrauen schenken konnte und in ihrem letzten Jahr nur Freude und Frieden erfahren durfte.
Jeder dieser Hunde verdient es, auch noch die schönen Seiten des Lebens kennenzulernen und wir alle können dazu beitragen...